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Olivier Messiaen (1908 – 1992)
Quatuor pour la fin du temps
Liturgie de cristal
Vocalise, pour l’ange qui annonce la fin du temps
Abîme des oiseaux
Intermède
Louange à l’éternité de Jésus
Danse de la fureur, pour les sept trompettes
Fouillis d’arcs-en-ciel, pour l’ange qui annonce la fin du temps
Louange à l’immortalité de Jésus
Liturgie de cristal | Kristallene Liturgie | Quartett: Violine, Klarinette, Violoncello, Klavier |
Vocalise, pour l’ange qui annonce la fin du temps | Vokalise für den Engel, der das Ende der Zeit verkündet | Quartett: Violine, Klarinette, Violoncello, Klavier |
Abîme des oiseaux | Abgrund der Vögel | Solo: Klarinette |
Intermède | Zwischenspiel | Trio: Violine, Klarinette, Violoncello |
Louange à l’éternité de Jésus | Lobpreis der Ewigkeit Jesu | Duo: Violoncello, Klavier |
Danse de la fureur, pour les sept trompettes | Tanz des Zorns für die sieben Trompeten (gemeint ist hier die Salpinx aus dem griechischen Urtext der Apokalypse, im Französischen als trompette, im Deutschen gemäß Martin Luthers Bibelübersetzung meist als Posaune übersetzt) | Quartett: Violine, Klarinette, Violoncello, Klavier (unisono) |
Fouillis d’arcs-en-ciel, pour l’ange qui annonce la fin du temps | Wirbel der Regenbögen für den Engel, der das Ende der Zeit verkündet | Quartett: Violine, Klarinette, Violoncello, Klavier |
Louange à l’immortalité de Jésus | Lobpreis der Unsterblichkeit Jesu | Duo: Violine, Klavier |
Daniel Kagerer / Violine, Gabriel Wernly / Violoncello,
Gabriel Walter / Klavier, Lanet Flores Otero / Klarinette
Olivier Messiaens Komposition „Quatuor pour la fin du temps“ ist eines der zentralen und bedeutendsten Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts. Er vollendete das Werk Ende 1940 / Anfang 1941 als Insasse des deutschen Kriegsgefangenenlagers Stalag VIII A im schlesischen Görlitz. Die Lagerkommandanten ermöglichten Messiaen zu komponieren. Auch wurde ihm ein Klavier zur Verfügung gestellt. Geprobt wurde in den Waschräumen. Die ungewöhnliche Instrumentierung ergab sich aus den im Lager verfügbaren Musikern, dem Klarinettisten Henri Akoka, dem Geiger Jean Le Boulaire und dem Cellisten Étienne Pasquier. Die Uraufführung des Werkes fand am 15. Januar 1941 vor über 400 Kriegsgefangenen – französische und belgische Soldaten – statt, Messiaen übernahm den Klavierpart.
Dem Werk liegt ein ausführliches Programm zugrunde, das von der Geheimen Offenbarung des Johannes inspiriert ist. Messiaen bekannte, dass sein Quartett „direkt von diesen Versen der Apokalypse inspiriert“ worden sei: „Die musikalische Sprache ist weitgehend körperlos, geistig, katholisch. Die thematischen Motive, die melodisch und harmonisch eine Art tonale Allgegenwart ergeben, bringen den Hörer der Ewigkeit in Raum und Unendlichkeit näher. Besondere Rhythmen, frei von jeder Takteinheit, tragen dazu bei, das Zeitliche in die Ferne zu rücken.“
Der Komponist bezieht sich im biblischen Programm des Quartetts auf die Vorstellung von Vögeln, die über dem Abgrund der Zeit kreisen, bevor der Engel der Apokalypse auftritt, um das Ende aller Zeit zu verkünden. Auch losgelöst von jenen mystischen, tief-katholischen Visionen, wie sie die übrigen Sätze des Quartetts prägen, bleibt das Klarinettensolo unüberhörbar ein Stück über Vogelstimmen. Mit diesen setzte sich Messiaen schon im Gefangenenlager bei Nancy auseinander und füllte zahlreiche Notizbücher mit der erstaunlichen rhythmischen und melodischen Virtuosität des Vogelgesangs, den er dann oftmals in seine Musik einbaute. Das Klarinettensolo im Quatuor ist dafür einer der schönsten Beweise.
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