FRANK MARTIN ZU EHREN

Ein Konzertabend für den Schweizer Klassiker der Moderne

Samstag, 13. April, 17 Uhr
Flyer
Dauer ca. 120 Minuten mit Pause

Zum 50. Todestag von Frank Martin, dem Schweizer Klassiker der Moderne, veranstalten Musik im Fraumünster und das 30 Jahre junge ensemble cantissimo einen besonderen, abwechslungsreichen Konzertabend. Im Mittelpunkt steht Frank Martins Messe für Doppelchor a cappella, ein Jugendwerk, das erst spät entdeckt und uraufgeführt wurde. Aufgrund der ausserordentlichen Schönheit und emotionalen Wirkung der Musik wurde die Messe schnell bekannt und zu einem der beliebtesten und wohl auch schönsten geistlichen Chorwerke für Chor a cappella des 20. Jahrhunderts.
Frank Martin – 1890 in Genf geboren, 1974 in den Niederlanden verstorben – schuf Oratorien, Chorwerke, Bühnenwerke, Ballette und Schauspielmusiken, Werke für Sologesang, Orchester oder Klavier, Konzerte, Balladen, Kammermusik. Sein frühes Werk wurde von der Musik César Francks und Gabriel Faurés beeinflusst. In den 1930er Jahren entwickelte Martin eine Synthese aus der Zwölftontechnik Arnold Schönbergs und der traditionellen tonalen Musik. Die reichen Möglichkeiten dieser neuen Klanglichkeit nutzte er in seiner vielfältigen Vokalmusik.
Der immer wieder Totgesagte, der sich der Avantgarde der 60er und 70er Jahre gegenüber verschloss, ist ein Geheimtipp geblieben. Sein Werk findet bis heute immer wieder von neuem Bewunderung.

DAS PROGRAMM
Frank Martin (1890-1974): Passacaille für Orgel (1944) / Jörg Ulrich Busch
«Ein Schweizer Komponist par excellence», Kurzvortrag von Dominik Sackmann
Kurze Pause
Chorkonzert
J.S. Bach (1685-1750): „Singet dem Herrn ein neues Lied” (1726) BWV 225 / Chor, Solisten und Basso Continuo
Thomas Jennefelt (1954): „Villarosa sarialdi“ (1994)
Frank Martin: Messe für Doppelchor (1922/26)
Apéro: Im Gespräch mit Künstler:innen und Gönner:innen

DIE AUSFÜHRENDEN
ensemble cantissimo, Markus Utz / Dirigent
Jörg Ulrich Busch / Orgel, Basso Continuo
Prof. Dr. Dominik Sackmann / Vortrag

Im Mittelpunkt des Programms steht die vor 100 Jahren entstandene doppelchörige Messe von Frank Martin. Sie ist eines der wichtigsten Chorwerke des 20. Jahrhunderts. Der in Genf geborene Martin haderte als calvinistischer Pfarrerssohn lange mit der Vereinbarkeit von Intellekt und Glauben und bezeichnete seine Messe als „eine Sache zwischen Gott und mir“.

Johann Sebastian Bach war das „A und O“ für den Schweizer Komponisten: Somit schliesst sich der Kreis im Zusammenhang mit der Aufführung von Bachs doppelchöriger Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied“. Sie steht für das barocke, hochvirtuose Lob Gottes, bei dem die Stimmen zu Instrumenten werden und umgekehrt.

Bachs Motette erinnert auch an die Anfänge von cantissimo als Solisten-Oktett für Alte Musik, denn gleichzeitig feiert das Profi-Vokalensemble mit diesem Programm sein 30-jähriges Bestehen. Die Werke von Bach, Jennefelt und Martin zeigen ein breites Spektrum stimmlicher Ausdrucksmöglichkeiten und markieren stellvertretend wichtige Wegpunkte dieses Ensembles.

Thomas Jennefelts „Villarosa Sarialdi“ über einen Text in einem Fantasie-Latein entwirft epische, fast cineastische Klanglandschaften und lässt viel Platz für eigene Assoziationen. Das Entstehungsjahr 1994 fällt mit dem Gründungsjahr des ensemble cantissimo zusammen und ist verknüpft mit den prägenden Ausbildungsjahren seines Dirigenten Markus Utz in Schweden.

 

Die Pflege der Schweizer Chormusik ist seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen des ensemble cantissimo. Die stets spannenden Programme des Ensembles sind ebenso legendär wie seine atemberaubende Klangkultur. Die kunstvolle Verschränkung neuer und alter Musik mit instrumentaler Improvisation und Textcollagen sind das markante Markenzeichen des international erfolgreichen Vokalensembles.

Der Gründer und Dirigent Markus Utz steht für eine feinsinnige und hochsensible Interpretationskunst. Die Jubiläumskonzerte gestaltet cantissimo zusammen mit Jörg Ulrich Busch, Kantor und Organist am Fraumünster, mit dem das Ensemble eine langjährige Zusammenarbeit verbindet.