Chagall 2020 – Die Erschaffung der neuen Welt

Mittwoch, 24. Juni 2020, 19 Uhr
abgesagt

Hansjörg Albrecht, Leitung und Klavier
Harry White, Saxophon
le buisson prospérant, Streichsextett
Alexandra Busch, Alt
Luca Borioli, Schlagzeug
Meret Meyer, Texte
Davidson Hegglin Farias, Tanz und Choreografie

Erwin Schulhoff (1894-1942) Hot-Sonate für Altsaxophon und Klavier
Arnold Schoenberg (1874-1951): Verklärte Nacht op. 4 für Streichsextett
Kurt Weill (1900-1950): Youkali für Gesang und Klavier / Streichquartett
Darius Milhaud (1892-1974): La création du monde op.81 Orchestersuite, arrangiert für Kammerensemble von Jean-Marie Londeix (Saxophon, Streicher, Percussion (Arrangement für 1 Spieler), Klavier)

Für das dritte Chagall-Konzert hat der Münchner Dirigent, Organist und Leiter des Bach-Chors und -Orchesters Hansjörg Albrecht ein spannendes Programm entwickelt, das Komponisten versammelt, welche die Musik zwischen den Weltkriegen wesentlich beeinflussten. Am Anfang steht Erwin Schulhoffs Hot-Sonate aus dem Jahr 1930 und am Ende des Konzerts 4/5 die Ballettmusik La création du monde von Darius Milhaud aus dem Jahr 1923. Beide Werke verbinden – typisch für die Musik dieser Zeit – klassische Elemente mit Jazz – oder Tanz- und Unterhaltungsmusik. Schulhof starb 1942 in einem Nazi-Lager. Milhaud emigrierte nach Kriegsausbruch, wurde Lehrer für Komposition und unterrichtete nach 1948 am Konservatorium in Paris. Zu seinen Studenten gehörten Künstler wie der Jazzmusiker Dave Brubeck, der Minimalist Steve Reich, der Sinfoniker Allan Pettersson und die Avantgardisten Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis. Marc Chagall liebte die Musik von Milhaud und entwarf Plakate und Covers. Kurt Weill komponierte 1934 im Pariser Exil Youkali, ein wehmütiger Tango für Instrumente, der wenig später einen Chanson-Text erhielt. Für viele Franzosen wurde dieses Stück zur Hymne der Résistance. Das Werk zählt heute zu den bekanntesten Jazzstandards. In seiner tonalen Schaffensphase schuf Arnold Schoenberg 1899 die „Verklärte Nacht“, die bei der Uraufführung 1902 in Wien auf Unverständnis stiess und dem Komponisten einen ersten Skandal einhandelte – lange bevor er mit seinen Klavierstücken 1923 die für viele unzumutbare atonale “Zwölftontechnik” erstmals anwendete. – Schoenberg, «Chagall war mein Zeuge, als ich in Paris zum Judentum rekonvertierte» hatte in Erwin Schulhoff einen glühenden Verehrer seiner für viele Zeitgenossen unverständlichen Musik.

Tickets
CHF 60/40/20 (alle Plätze sind nummeriert)
Rückerstattung CHF 15 mit Legi Fraumünster-Kiosk

Konzerte im Fraumünster
Mittwoch, 10.6.2020, 19 Uhr
Mittwoch, 17.6.2020, 19 Uhr
Mittwoch, 24.6.2020, 19 Uhr

Symposium in der Musikschule Konservatorium
Mittwoch, 17.6.2020 16:30-18:30 Uhr